26. August 2007

6. SALZBURGER TRILOG / Kunst-Wirtschaft-Politik, Salzburg, 12.-13. August 2007

Zum sechsten Mal trafen sich in Salzburg auf Einladung der Bertelsmann-Stiftung und dem Österreichischen Aussenministerium Persönlichkeiten verschiedener Weltreligionen sowie Vetreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur.Diskussionsthema waren die Perspektiven interreligiöser Verständigung zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Das Podiumsgespräch in der Großen Universitätsaula mit dem Titel "Vernunft ist die Waage Gottes auf Erden" nach einem Zitat des muslimischen Theologen al-Ghazzali wurde eingeführt durch den Intendanten Jürgen Flimm, und dem Initiator des arabisch-israelischen Orchesters, Daniel Barenboim, die die zentrale Idee des Projektes erläuterten: Gemeinsames Musizieren erfordere nicht nur eine Balance von Vernunft und Gefühl, sondern auch das gleichzeitige Zuhören und Spielen. Verschiedene musikalische Stimmen verschmelzen zu einem Ganzen. Die Musik lehre auf konstruktive Weise verschieden zu sein, sich aber dennoch auf gemeinsame Ziele einigen zu können.
Unter den Diskutanten waren weiterhin Ziad Abu-Amr, der ehemalige palästinensische Kultur- und Außenminister, Joschka Fischer und die österreichische Außenministerin Ursula Plassnik, die die Schwierigkeiten eines gelingenden Dialogs im Nahem Osten diskutierten. Vertreterinnen und Vertreter aus den Weltreligionen unterstrichen die Verantwortlichkeit der monotheistischen Religionen für den Nahen Osten. Mustafa Ceric, Großmufti von Bosnien und Herzegowina, betonte, dass der Nahe Osten für alle Religionen von Bedeutung sei. Es gebe verschiedene Vernunftbegriffe in den Religionen und nur die Einheit in der religiösen Vielfalt könne Frieden befördern. Kardinal Walter Kasper forderte die Verteidigung des absoluten Wahrheitsanspruchs der Religionen ein, aber auch die Aufgabe, im Dialog ihre versöhnende Kraft und Wertschätzung der anderen Religion zu verstärken.

Nach Ansicht der in Jerusalem lebenden Rabbinerin und Direktorin der Hermann-Cohen-Akademie Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau müssen die Religionen eine Entscheidung für den Frieden und gegen Krieg treffen, denn Moral erweise sich im Handeln, nicht im Glauben.


Sonntag, den 12. August 2007 begann in Salzburg der vom Österreichischen Außenministerium und der Bertelsmann-Stiftung veranstaltete 2-tägige 6. Salzburger Trilog - Kunst-Wirtschaft-Politik. Im Bild die Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Reason is Gods Scale on Earth".(v.L.n.R.) ÖVP-Klubobmann, Alt-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Jürgen Flimm, BRD-Ex-Außenminister Joschka Fischer, Kardinal Walter Kasper, Mustafa Ceric (Großmufti von Bosnien-Herzegowina), Außenministerin Ursula Plassnik, Liz Mohn (Vize-Präsidentin Bertelsmann-Stiftung), Rabbinerin Eveline Goodman-Thau (Direktorin der Hermann-Cohen-Akademie), Ziad Abu-Amr (Ex-Palästinensischer Außenminister)

Quelle: http://www.bmeia.gv.at
Foto: Hopi-Media